Was verdienen Betreuungskräfte in Deutschland?

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Betreuungskraft Gehalt

Betreuungskräfte sind Personen, die sich um Menschen kümmern, die Hilfe im Alltag benötigen. Sie arbeiten zum Beispiel in Pflegeheimen oder bei der häuslichen Betreuung von Senioren oder Menschen mit Demenz, psychischen Erkrankungen oder geistiger Behinderung. Sie unterstützen sie bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben, wie dem Zubereiten von Mahlzeiten oder dem Haushalt, und bieten ihnen Freizeit- und Gruppenaktivitäten an, die ihre Kreativität und Bewegung fördern. Sie sind auch Ansprechpartner für ihre Sorgen und Nöte und ermöglichen ihnen ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben.

Wie wird man Betreuungskraft?

Um als Betreuungskraft arbeiten zu können, muss man eine Weiterbildung absolvieren, die nach § 43b oder § 53c SGB XI anerkannt ist. Diese Weiterbildung dauert je nach Anbieter und Modell zwischen einem und sechs Monaten und umfasst mindestens 160 Stunden Theorie und 80 Stunden Praxis. Die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Weiterbildung sind meistens ein Hauptschulabschluss oder ein gleichwertiger Bildungsabschluss sowie ein erweitertes Führungszeugnis. Die Kosten für die Weiterbildung können je nach Anbieter variieren und liegen zwischen 500 und 2000 Euro. In vielen Fällen kann man aber einen Bildungsgutschein bei der Bundesagentur für Arbeit beantragen, um die Kosten zu decken.

Wie viel verdient man als Betreuungskraft?

Das Gehalt als Betreuungskraft ist von vielen Faktoren abhängig und kann daher stark schwanken. Zu den Faktoren gehören unter anderem:

– Die Region: Das Gehalt variiert je nach Bundesland und Stadt, wobei die Gehälter in den alten Bundesländern tendenziell höher sind als in den neuen Bundesländern.
– Die Qualifikation: Das Gehalt kann je nach dem Abschluss der Weiterbildung und eventuellen Zusatzqualifikationen unterschiedlich ausfallen.
– Die Berufserfahrung: Das Gehalt steigt in der Regel mit der Anzahl der Jahre, die man als Betreuungskraft gearbeitet hat.
– Der Arbeitgeber: Das Gehalt hängt auch davon ab, ob man bei einem privaten, öffentlichen oder kirchlichen Arbeitgeber angestellt ist. Öffentliche und kirchliche Arbeitgeber zahlen in der Regel nach Tarifverträgen, die höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen garantieren. Private Arbeitgeber zahlen oft weniger und haben mehr Spielraum bei der Verhandlung des Gehalts.

Laut verschiedenen Quellen liegt das Durchschnittsgehalt als Betreuungskraft bei etwa 28.200 € brutto im Jahr oder 2.426 € brutto pro Monat. Das entspricht einem Stundenlohn von etwa 14 Euro. Das Gehalt kann aber je nach Alter stark variieren, wie die folgende Tabelle zeigt:

| Alter | Durchschnittsgehalt |
| —– | ——————- |
| 20 | 2.008 € |
| 25 | 2.413 € |
| 30 | 2.424 € |
| 35 | 2.436 € |
| 40 | 2.711 € |
| 45 | 2.900 € |
| 50 | 3.042 € |

 

Ab dem 11. April 2022 gibt es in Deutschland einen Mindestlohn für ungelernte Pflegehilfskräfte in Höhe von 12,55 Euro pro Stunde einheitlich in Ost- und Westdeutschland. Betreuungskräfte gehören in diese Gruppe, da die Alltagsbegleiter Ausbildung eine sehr kurze Weiterbildung ist, die meistens ein bis sechs Monaten dauert (wenig als ein Jahr). Berufseinsteiger nach einer Weiterbildung als Betreuungskraft nach § 43b, 53c SGB XI oder Alltagsbegleiter/innen, die in privaten Einrichtungen arbeiten, müssen mit den niedrigeren Gehältern rechnen, während Betreuungskräfte bzw. Alltagsbetreuer, die in öffentlichen oder kirchlichen Einrichtungen tätig sind, besser verdienen können.

 Wie kann man als Betreuungskraft mehr verdienen?

Um als Betreuungskraft mehr zu verdienen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

– Die Region wechseln: Man kann versuchen, in eine Region zu ziehen, wo die Gehälter höher sind oder wo es mehr Nachfrage nach Betreuungskräften gibt.
– Die Qualifikation verbessern: Man kann weitere Weiterbildungen machen, um sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren oder um zusätzliche Kompetenzen zu erwerben. Zum Beispiel kann man sich als Demenzbegleiter/in, Palliativbegleiter/in oder Seniorenassistent/in qualifizieren.
– Die Berufserfahrung erhöhen: Man kann mehr Erfahrung sammeln, indem man länger in dem Beruf arbeitet oder auch ehrenamtlich tätig wird. Das kann das Gehalt erhöhen und auch die Chancen auf eine Beförderung oder einen Jobwechsel verbessern.
– Den Arbeitgeber wechseln: Man kann sich nach einem anderen Arbeitgeber umsehen, der besser bezahlt oder bessere Arbeitsbedingungen bietet. Zum Beispiel kann man sich bei öffentlichen oder kirchlichen Einrichtungen bewerben, die nach Tarifverträgen zahlen.

Betreuungskräfte sind wichtige Fachkräfte im Bereich der Pflege und Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen. Sie verdienen je nach verschiedenen Faktoren zwischen 1.700 und 3.000 Euro brutto pro Monat. Um mehr zu verdienen, können sie ihre Qualifikation verbessern, ihre Berufserfahrung erhöhen oder ihren Arbeitgeber wechseln.

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